Expo Montreal
Was will denn der jetzt heute mit einer so alten Reise von 1967? Diese Frage darf wohl zu Recht gestellt werden. Es war halt meine erste grosse Reise an einen Grossanlass, wo sich die Weltenbummler treffen, und ich wollte unbedingt einer von ihnen sein.
Man stelle sich vor, das ein Passagier über eine halbe Stunde ins Cockpit darf! Ich durfte es!
Wo nicht vermerkt, sind es Fotos aus dem Internet.
Extrazüge brachten die Gäste vom Zentrum Montreals auf die zwei Inseln im St. Lorenz Strom, auf denen die Weltausstellung war.
Untergebracht im altehrwürdigen YMCA im dritten Stock. Die uralten, klapprigen Scherengitter als Lifttüren forderten den Sportler in mir heraus, und ich nahm immer die Treppe. Übrigens, die Dame am Empfang war aus Graubünden in der Schweiz. So umging ich erfolgreich meine mangelnden Französischkentnisse. Ebenfalls eine neue Erfahrung war, dass auf der einen Strassenseite Englisch und auf der anderen Seite Französisch gesprochen wurde.
Foto: F. Rossi Der Blick nachts aus dem Fenster des YMCA entschädigte für das mittelalter- liche Ambiente des Zimmers.
Foto: F. Rossi Vorfabrizierte Betonelemente zu hunderten liessen erahnen, zu welch "architektonischen Höhenflügen" die Zukunft führen würde. Zu Wohnsilos eben oder eine "verdichtete Bauweise" wie heute auch bei uns. Wir haben "viel gelernt" in den vergangenen 50 Jahren.
Foto: F. Rossi Eines der 1400 Fotos, die noch auf Zelluloid gebrannt und auf 38 Filmrollen jeweils im Handgepäck an den Röntgenapparaten vorbei gebracht werden mussten.
Ole Sombrero.... Cuba ist angesagt.
Links: Themenpavillon der Mensch und Farbe Rechts Thailand
Ägypten
Sorry Madam, i need your Majesty as Filler here.
Und ja, bitte sehen Sie etwas lieber auf Ihren Pavillon herab, ist schliesslich Great Britanny.
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Foto: F. Rossi. Mit 21 Jahren die erste Überseereise. Was für ein Abenteuer. Es sei mir darum nachzusehen, dass ich diesen Teil meiner jungen Jahre hier festhalten möchte. Unbelastet von irgendwelchen Verboten überquerte ich den Ozean in einer DC8 der Air Canada.
Luftaufnahme: Internet Im Überblick die zwei Inseln der Weltausstellung.
Foto: F. Rossi Wie die meisten der Besucher galt der Pavillon der USA als Magnet. Die filigrane Konstruktion der riesigen Kuppel der Architekten Buckminster und Fuller beeindruckte unglaublich. Auf der anderen Flussseite war der Russische Pavillion zu sehen.
Foto: F. Rossi Damals ein Novum war die Monorailbahn, die durch die gesamte Weltausstellung führte. Unzählige dieser kleinen Züge waren pausenlos im Einsatz.
Auf der obersten Ausstellungsebeneein Modell der Mondlandefähre und daneben eine richtige Kapsel die im All war.
Foto: Internet Ein trauriges Bild das im 2012 nach der Ausstellung durch die Presse ging! Der Brand fand in den Plexiglasscheiben reichlich Nahrung.
Auch wenn die "Sphäre" nach der Expo anders genutzt wurde, hat sie doch viel von ihrem ursprünglichen Geist verloren es fehlte der Geist der Expo.
Dieses Bild aus dem Internet zeigt die Nachnutzung der Sphäre. Viel Raum für fast gar nichts.
Maybe the Queen was amused about her Britisch Pavillon, i really dont no!
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Foto: F. Rossi Woher auch immer betrachtet, die offene mit "CORTEN" behandelte Stahlkonstruktion war faszinierend.
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Foto: F. Rossi Ich habe diese Dinger etwas despektierlich nur Rostpyramiden genannt. Diese 5 verschiedenen Pavillions waren dem Thema Mensch und seine Welt gewidmet. Rechts eine der vielen Haltestellen für den Expoexpress.
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Anstehen war hier ebenso angesagt
Foto: F. Rossi Der Russische Pavillon war ebenfalls ganz schön gross. In der Spindel im Obergeschoss war ein Kino für 400 Personen.
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Fotos: F. Rossi
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Foto: F. Rossi Ein Luftkissenschiff sorgte ebenfalls für Personentransporte.
Die Fahrt mit dem Monorail führte am Österreichischen Pavillon vorbei zur "Holzhütte" der Schweiz.
Die Welt ist doch klein. Erst ein Blick aus dem Monorail auf den Schweizer Pavillon. Dann am Nachmittag ein Besuch dort. Erst habe ich den Tagesanzeiger vom gleichen Tag gesehen, dann eine Bekannte getroffen, welche als Hostess dort arbeitete. Dass daraus am Abend eine Riesenparty wurde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Foto Internet Jedes Land hatte von seinem Pavillon eine offizielle Postkarte, hier die Karte vom deutschen Pavillon.
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Foto: F. Rossi Der deutsche Pavillon vom Architekten Otto Fries, wie er ihn später und ähnlich in München ebenfalls verwirklichen konnte.
Foto: Internet
Links: Italien, Rechts die Tschechoslowakei
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Das Eingangvordach des Pavillons von Marokko
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Foto: Internet Vive la France! Der Pavillon wurde nach der Ausstellung zum Casino umgebaut.
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Ein paar Bilder ausserhalb der Expo
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Bahnsujets
Eben weil es so schön ist, noch einmal der Expozug.
Der Zug lief unter dem Namen "Confederationtrain". Jede Wette, dass dieses Design heute noch 50 Jahre danach super ankäme.
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Ein Kurzausflug zum Bahnhof Foto: Internet Der Bahnhof der Canadian Pacific
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Zurück in die Expo
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Ein integrierender Bestandteil der Expo war das "Habitat" vom Architekten Moshe Safdie
Ein Irrgarten oder Alptraum von verschachtelten Wohnelementen, durch die der Wind hindurch pfiff. Bereits während der Expo mussten die Löcher zum Teil verglast werden. Immerhin durften die Mieter und Eigentümer auf mindestens 16 andere Terrassen blicken und das Tun der Nachbarschaft beobachten.
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Der Mensch hat früher in Höhlen gelebt, nun ist er auf dem besten Weg dorthin zurück.
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Der Versuch einer Gesamtaufnahme scheiterte wohl an der zu grossen Distanz und dem mangelnden Vorhandensein eines guten Teleobjektivs.
Heute, so viele Jahre danach, empfinde ich die masslose Kumulierung von Betonschachteln wohl nicht so geschickt. Gut, ich habe für meine Architektur keine Preise erhalten und auch keine Folgeaufträge in Puerto Rico. Dasselbe wiederholte er in dieser Bauweise und deckte damit einen ganzen Hügel zu.
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Nach dem Sturm auf das örtliche Baubüro habe ich einen kleinen Plan ergattert, der wohlgemerkt ohne Computer und noch von Hand gezeichnet war. Umgesetzt auf den ganzen Bau können hier wohl nur wirklich dreidimensional denkende Zeichner am Werk gewesen sein.
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Abschied von Montreal und Weiterflug
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Foto: Internet Nach all der erlebten "Moderne" wurde der Weiterflug angetreten. Nach einer durchgefeierten Nacht und mehreren Aufrufen betrat ich immer noch in Begleitung eines veritablen Katers eine Vickers Viscount. Beim Buchen hatte ich damals nicht bedacht dass mein Kater mit mir reisen würde und ich eigentlich gleich zwei Sitze benötigen würde.
Das Ding verfügte noch über richtige Propeller und eine Unzahl von mehr oder weniger vertrauenserweckenden Nieten. Dafür erfolgte der Flug in niedriegeren Höhen die es ermöglichten neben einer plattgedrückten Nase so einiges zu sehen.
Also auf nach New York!
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