Heiter bis Wolkig?!
von Hinten bis Vorne?
von Oben bis Unten?!


verwirrende Begriffe? Nein!

 

Der Weg von der Wolke am Himmel bis zur Wolke auf dem Backdrop

Eine kleine Geschichte zum Thema Himmel und Hintergründe.

Beim Fotografieren der Modelle ist meistens ein störender Gegenstand im Hintergrund der erst so richtig beim Betrachten der Bilder auffällt.

 

"Es ziehen Wolken auf"

Wie entstand meine Bewölkung.

- Ein Studium der Wolken und der Bilder im
  Netz stand ganz am Anfang.
- Dann wurden drei A3 Format Papiere
  aneinander geklebt.
- Eine Linie mit möglichen Wolkenunter- 
  seiten wird gezeichnet und ausgeschnitten.
- Bewusst wird auf   eine Begrenzung der
  Wolkenoberseite bei den Schablonen
  verzichtet. Die Schablone greift bis zum
  oberen Rand des Backdrops hoch.
- Die Schablone wird auf den vorher blau
  gestrichnenen Untergrund geklebt.
- Der erste Spraygang erfolgt in einem
  reinweissen matten Spray.
- Ganz kleine Kleber halten die Schablone
  im Bereich der Wolken am Hintergrund.
  So kann der Luftdruck des Sprays die
  1.20 Meter lange Schabblone nicht
  abheben.
- Zuerst wird die Schablone am tiefsten Ort
  montiert.
- Die nächste Position der Schablone ist
  seitlich verschoben, umgedreht und höher
  angesetzt. Diese Prozedur wiederholt sich
  mehrfach.
- Nun erfolgt das freihändige Sprayen der
  Unterseiten mit einem ganz hellen
  Grau. Diese Schattierung der Unterseite
  verläuft nach oben sanft ins Weiss.
- Ab hier erfolgt der Einsatz der
  "künstlerischen" Fähigkeiten.

Original Himmel 4
Dieses Bild zeigt ein Original Wolkenhimmel mit leicht abgedunkelten Wolkenunterseiten.

Himmel 7 copy
Ein schönes Originalbild mit einer stark aktzuentierten vorherrschen Windrichtung. Meiner Meinung nach jedoch eine verleidendes Sujet weil zu viel Dominanz bei den Woklendarstellung und Windrichtung herrscht.

Daraus können einige wichtige Beobachtungsmerkmale abgeleitet werden.
- Aus unserer menschlichen Perspektive sind die vordersten Wolken immer am Höchsten gelagert.
- Wolken sind nie nur weiss.
- Wolken liegen in Windströmungen ihre Bewegungen sind fast immer gleichlaufend.
- Das Blau des Himmels ist oben am intensivsten und hellt sich zum Horizont hin auf.
- Wer schon geflogen ist weiss dass Wolken keine kompakten Ränder haben.
- Im Bereich der Modellhöhe keine Wolken anbringen, das ergibt für das Modell einen ruhigeren Hintergrund

Himmel 6
Dieses Bild zeigt typisch was passiert, wenn störender Hintergrund das Bild belastet und nicht ausgeblendet wird. Der hier gebaute Missiontower musste aus Platzgründen als "Halbgebäude" konstruiert werden. Er versieht seinen Dienst mittlerweile bei einem Kollegen. Wäre anstelle der Vorhänge im Wintergarten nur ein Backdrop wäre das Bild gerettet. Siehe auch unten.

Himmel 1
Dieses Bild zeigt einen gespritzten Backdrop, so wie ich ihn an der 15. Convention verwendet habe.
Es entspricht den 1.20 Meter langen Modulen und rund 40 cm Höhe

Die Dramatik der Wolkendarstellung lässt sich durch eine gezielte Abdunkelung der Wolkenunterseite steigern.
Genau so wie ein aufkommendes Gewitter den Himmel plötzlich zum Ziel unserer Augen wird.

Himmel 5
Je mehr ein Backdrop das Bild füllt desto realer wirkt die Szene

Himmel 2
Dieser Bildausschnitt lässt das nachdrägliche "Auflösen" der Wolkenränder mittels Spray in einer feiner Apllikation und aus grösserer Distanz ersichtlich werden.

 

 

Himmel 3 copy
Hier posiert eine SD 40-2 von den USA TRAINS probehalber vor dem Backdrop.

 

"Zwischen Himmel und Erde
gibt es mehr Dinge als ihr euch denken könnt".



Kaum irgendwo lässt sich dieses Sprichwort besser anwenden als für die Übergangszonen zwischen

Layouts und Backdrops.

Ein paar Tips aus meinem langjährigen Erfahrungsschatz und meinen "Jugendsünden" im Modellbau. Sowie einigen wenigen akzetablen, gelungenen Übergängen.

   

Geklebte, flache Folien
Gebäude als Fotomontagen 

Von einem Bekannten habe Hintergrundbilder bekommen, die dieser auf eine Plasticfolie hat drucken lassen und die ich für seine Anlage angepasst und eingebaut habe.

Für die Bodenanschlüsse habe ich alte Bretterzäune verwendet die solche Übergänge verdeckten.

 

Das Aufziehen grossflächiger Kunststofffolien erfordert schon eine gewisse Übung, ansonsten sind Blatern vorprogrammiert und das Resultat einer Laienhaften arbeit. Es empfiehlt sich, zu zweit zu arbeiten und die Folie mittels eines Stabes unmittelbar anzudrücken. Selbstverständlich ist die Startposition exakt einzuhalten. Ich lege die Folie mit ihrem Trägerblatt erst an die exakte Position und ziehe das Trägerblatt nur ca 1 cm zurück.

Haus 1     
Wer glaubt schon, dass die Fassade, die Lüftungskanäle und die Feuertreppe in einem Farbton gespritzt sind?!
Da hatte es noch Behandlungs-Potenzial nach oben. Ebenso der Übergang unten muss kaschiert werden.
Es versteht sich vonselbst, dass die geklebten Hintergrundfolien sauber ausgeschnitten und mit einer Lage
Mattlack behalndelt wurden um auch nur den Anschein oder die Einbildung von Glanz zu vermeiden.
   

Achtung nur Frontalaufnahmen verwenden!!!
Gebäude bei denen 2 Seiten zu sehen sind stimmt der Betrachtungswinkel nur aus einem genauen Punkt. Dieser Punkt ist nie genau dort wo dein Auge gerade ist!

Bei mehreren Folien darauf achten dass der Schatten gleich fällt. Auch auf Modellanlagen springt die Sonne nicht innert Sekunden von einem Horizont zum anderen.

Haus 2
Diese Fabrik wurde seitlich und in der Höhe mit Fassadenelementen erweitert und als "Industriehintergrund" verwendet.
   
Gebäude als Silhouetten als Hintergründe
 
Überall wo genügen Platz vorgesehen war oder blieb, empfiehlt sich der Einsatz von Silhoutten-gebäuden.
In Kombination mit dahinter liegenden Folien-gebäuden ist der Effekt recht gut.
29.8.2016 salida station 001
Eine von mir in H0 gebaute Salida Station in Northeasternholz als Silouhettenmodell die lediglich knapp 20 tief war
hat viele Jahre gute Dienste geleistet und sich bestens bewährt.
Bild: Trainmaster.ch


Fabrik roland 002 copy 29.8.2016 Shay Co
Mehrer Bausätze ergaben diese Fabrick der Shay Locomotiv Company. Diese hatte eine Tiefe von knapp 30 cm.
Inzwischen steht sie bei meinem Kollegen Roland Scherler in Bern und versucht dort "Haltung" zu bewahren.
In diesem Fall eine Helijan Brauerei die Shay's anstelle von Bier herstellt. Auf der Anlage von Roland wird das Bier anstelle von Brauereipferden mit einer alten Dampflok ausgeliefert, sowas passt uns Männern natürlich auch. Inzwischen hat die Natur von der Bretterunterlage Besitz ergriffen, was das Auge gerne zur Kenntnis nimmt.




Bild Klein
Aufbau und Ansicht Stirnseitig
Gebäudetiefe ca 70 cm 
Hier noch ohne Spiegelverkleidung der Rückwand.
Laengsansicht copy copy
Im alten Layoutcenter (ALCA) habe ich eine "Unionstation" in H0 gebaut, die zwei Anlagen miteinander verband und gleichzeitig die Stirnwand des Lokals etwas "verstecken" sollte.
Die ganze Geschichte dazu findest du unter Structures H0


   Wer will schon ins Bodenlose fallen?!
 Modellfoto Bild 2 copy

UP Caboose JPEG copy
Welcher Blickwinkel auch immer, es sieht
ziemlich natürlich aus.

Bei mir hat sich über all die Jahre eine Art der Bodengestaltung bewährt. Kurz gesagt: ich verwende einen Quarzsand von der Korngrösse 0.2 bis 0.3 mm. Der wird auf eine vorbereitete Leimschicht aufgestreut und hernach mit verdünntem Weissleim mittels einer Pipette zusätzlich sorgfältig mit Leim getränkt. Hierbei ist viel Geduld gefragt, da die Fallhöhe der Leimtropfen unnatürliche Ringe hinterlässt, die kaum zu reparieren sind.
Kleine natürliche Hügelformen sind hingegen nicht unerwünscht. Wenn das Sand-, Leimgemisch nach ein paar Tagen abgetrocknet ist, lässt es sich färben. In meinem Fall verwende ich sogenannte "Erdpulverfarben", die ich auch aus Drogerien oder Apotheken kaufe. Die Qualität dieser Fraben ist einzigartig intensiv und matt. Aufgetragen werden sie mittels eines gekürzten Pinsels, indem sie mit sanften Stössen Stück für Stück eingefärbt und in die Struktur des abgehärteten Boden "eingestossen" werden. Mit der Zeit und Übung sind auch Farbübergänge zu beherrschen.
Ist alles zur Zufriedenheit gelungen, kommt auch hier wieder der Mattlack zur Anwendung. Bitte mit genügend Distanz aufsprayen, der Lack sollte sich wie Tau absetzen können.

Modellfoto Bild 3 copy
Hier ein Beispiel der Terraingestaltung auf der Basis von gebrannter Siena auf dem "Rollbockbrett"
in G Scale. Mein Lieferant meinte, früher hätten die berühmten Maler mit solchen Farben gearbeitet und dazu Eigelb eingemischt.
Mein Eigelb hingegen beendet sein Leben üblicherweise im Teller. Gebüsche, Gräser etc. können nach Belieben appliziert werden.



  img607 
Hier dieselbe Art der Terrainkonstruktion in H0 aber stark begrünt mit Woodland Pulver. Im Schienenbereich wurde mit Kasselerbraun und Schwarz gearbeitet. (beide Farben sind sehr teuer, aber in ihrer Wirkung unerreicht).


Gorgass 02

Auch die hinterste Ecke der Rangieranlage ergibt noch genügend Raum für kleine Details selbst wenn nur ein absterbendes Gebüsch und ein kleiner Kran zu sehen ist.

Gorgass 1
Dieser Bildausschnitt stammt von einer "Kundenarbeit" für einen Bekannten  der ein Z förmige Rangieranlage wollte
in den Spurweiten H0 und H0n3. Das "Rio Grande County" sollte die rötliche, Eisenerzhaltige Erde wiederspiegeln.
links im Bild die noch nicht mattierten Klebefolien-Fabriken. Ganz unten ein Stück des Vorgesetzten Lattenzauns
der den Übergang verdecken muss.

 

  Dieser Beitrag wird in loser Reihenfolge fortgesetzt.